BDT on FHIR

Nach langer Zeit mal wieder etwas zu seriösen Themen – wie Gesundheitsdaten. Auf der letzten Mitgliederversammlung des QMS wurde die strategische Entscheidung bekanntgegeben, dass die Objektmodelle der xDT-Standards zukünftig komplett auf HL7-FHIR gemappt werden sollen.

Nachdem zuvor Apple FHIR zum Standard seiner „IPhone-Patientenakte“ auserwählt hat (siehe Bild – ein guter Tag ;-)) ), bin ich optimistisch, dass sich im Bereich der elektronischen Patientenakten (EPA) eine neue Dynamik entwickelt, die vom Entwickler bis zum Wissenschaftler jedem nutzen kann. So hat auch das DIMDI kürzlich seinen Webshop aufgelöst und stellt alle Kataloge frei zur Verfügung, die üblicherweise als Codessysteme in FHIR/CDA genutzt werden.

Damit stehen alle notwendigen Bausteine zur Verfügung, um eine zeitgemäße Speicherung und Übertragung von Gesundheitsdaten zur ermöglichen – man darf gespannt sein auf die mittelfristigen Entwicklungen in der deutschen Healthcare-IT!

Kommentierungsphase für BDT 3.0 gestartet

Nachdem es in den letzten Jahren etwas ruhig um die Behandlungsdatentransfer (BDT) – Schnittstelle geworden ist, scheint nun Bewegung in die Weiterentwicklung gekommen sein. Der Qualitätsring Medizinische Software hat die Kommentierungsphase für BDT 3.0 gestartet. Das sieht – ebenso wie die neue QMS-Webseite – schon sehr gut aus und macht Hoffnung, dass da etwas draus wird und in den System der niedergelassenen etwas mehr elektronische Ordnung einkehrt und Patientenakten mit dem neuen Standard pragmatisch ausgetauscht werden können.

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Mitglied im QMS

Der „Qualitätsring Medizinische Software“ kümmert sich um die Weiterentwicklung der BDT- und GDT-Schnittstellen. In Anbetracht mangelnder frei zugänglicher Alternativen oder gar offener, etablierter Standards zur Übertragung von Behandlungsdaten im ambulanten Sektor, halte ich es für äußert sinnvoll und praktikabel, vorhandenes weiter zu entwickeln.

Ein mögliches Ziel, die Aktualisierung der BDT-Schnittstelle und technologische Überführung dieser in ein XML-Schema macht Sinn. Ein Erfolgsgarant dürfte es dabei sein, sich an pragmatischen Lösungen zu orientieren, wie etwa dem Continuity of Care Record und sich nicht in den Tiefen des HL7-Referenzmodells zu verirren. Nur so dürften auch kleinere Hersteller in der Lage sein, mit akzeptablem Aufwand eine Implementierung zu realisieren. In der guten Hoffnung hier etwas sinnvolles beitragen zu können, bin ich nun Mitglied im QMS geworden.

Offen bleibt natürlich die Frage, wie eine moderne, lege artis entworfene Schnittstelle so in die Breite gebracht werden kann, dass Sie auch den Nutzern (Ärzten) und der Forschung frei zugänglich ist – und nicht mit den teilweise erheblichen Schikanen und Zugangseinschränkungen durch die Systemhersteller belegt wird, wie dies bei BDT aktuell noch der Fall ist. Hier bin ich auf die Meinungen der anderen Vereinsmitglieder gespannt …

Endlich Doktor

Hurra – es ist geschafft. Nach rund 5 Jahren wissenschaftlichen Werkelns ist mit der Prüfung am 14.3.2011 die Promotion zum Thema „Erhebung und Aufbereitung hausärztlicher Routinedaten für die Versorgungsforschung und Epidemiologie“ geschafft. Interessierte können sich selbst davon überzeugen, dass es sich bei der Dissertation um Werk ohne falsche Fussnoten – genauer gesagt ganz ohne Fussnoten – handelt. Hier geht’s per Link zum Download.

Nutzung hausärztlicher Routinedaten in der Versorgungsforschung

Nach einiger Verzögerung ist nun endlich mein Artikel zur Nutzung hausärztlicher Routinedaten im „Gesundsheitwesen“ erschienen. Darin sind die wesentlichen Erkenntnisse aus meinem entsprechenden Projekt am Institut für Allgemeinmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover dargestellt.

Jetzt gilt es aus dem Umgang mit der betagten BDT-Schnittstelle Lehren zu ziehen, um ein technologisch fortschrittliches, nachahltiges Forschungsnetzwerk mit datenliefernden Beobachtungspraxen aufzubauen.

Hier geht’s zum Artikel.